Elon Musk trollt die Welt auf Twitter und treibt den Kurs von Kryptowährungen mit Kurznachrichten rauf und runter. Im Namen der Hackergruppe Anonymous wird der Tesla-Chef nun hart angegangen.
Internetnutzerinnen und Internetnutzer, die unter dem Banner der Hackergruppe Anonymous auftreten, haben sich Elon Musk vorgeknöpft: In einem Video, das über einige reichweitenstarke Twitter-Accounts wie @YourAnonCentral verbreitet wurde, warnte ein anonymer Sprecher mit der typischen Guy-Fawkes-Maske den Tesla-Chef und warf ihm vor, seine Macht zur Manipulation von Kryptowährungen – insbesondere von Bitcoin – zu missbrauchen. In dem YouTube-Video heißt es, Musk habe mit den »Spielchen mit den Kryptomärkten« Leben zerstört. Er wird darin als »narzisstisch reicher Kerl« bezeichnet, der verzweifelt nach Aufmerksamkeit suche. Doch das sorgfältig geschaffene öffentliche Image werde entlarvt.
Die Tweets von Musk hatten dem Kurs der Digitalwährung in den vergangenen Wochen ein enormes Auf und Ab beschert. Unter anderem nahm er nur wenige Wochen nach der Ankündigung, Tesla werde Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren, das Versprechen wieder zurück. Er begründete dies mit dem steigenden Verbrauch fossiler Energieträger wie Kohle bei der Herstellung neuer Bitcoins, dem sogenannten Mining. Viele waren verwundert, weil es sich um ein altbekanntes Problem handelt, wie ihm auch Anonymous vorwirft. Seine Aussagen brachten den Kurs ins Schwanken und viele Anleger um ihre Investitionen.
Später erklärt der Anonymous-Sprecher mit verzerrter Stimme: Es gebe viele andere Unternehmen, die an der Weltraumforschung und an Elektrofahrzeugen arbeiteten, Musk sei nur der einzige CEO, »der durch Shitposting und Trolling der Welt in den sozialen Medien Kultstatus erlangt hat«. Anonymous kritisiert, dass der überwiegende Teil des Einkommens von Tesla nicht aus dem Verkauf von Autos stammt, sondern aus, wie die Gruppe es nennt, »staatlichen Subventionen – dem Verkauf von CO₂-Steuergutschriften für Ihre Innovation mit sauberer Energie«.
Anonymous prangert auch Arbeitsbedingungen an
Bei der Kritik bleibt es nicht. Die Hackergruppe wirft Musk, dessen aktuelles Vermögen auf mehr als 150 Milliarden Dollar geschätzt wird, vor, seine Angestellten unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden zu lassen. Außerdem würden Kinder in Lithium-Minen die Rohstoffe für die Tesla-Batterien fördern, was zusätzlich die Umwelt zerstöre.
Das Video endet mit der Aussage: »Sie denken vielleicht, dass Sie die klügste Person im Raum sind, aber jetzt haben Sie Ihren Gegenpart getroffen.« Möglicherweise ist ein schwarzes Profilbild von Musk als Antwort auf das Video zu verstehen. Auf dem Twitter-Account @YourAnonCentral, der das Video verbreitet hatte, hieß es zunächst aber: »Hör auf, dich zu verstecken, und antworte.«
Mehrere Aktionen in den vergangenen Jahren
Um die Netzbewegung Anonymous war es in den vergangenen Jahren ruhiger geworden. Am Wochenende gab es auch Anonymous-Social-Media-Accounts, die betonten, sie hätten mit dem neuesten Video nichts zu tun. In der Vergangenheit legte der lose Zusammenschluss von Hackern und Aktivisten meist aus politischen Gründen Websites lahm. Ihre Aktionen richteten sich unter anderem gegen die Church of Scientology, die Kreditkartenfirma Mastercard, den Medienkonzern Sony und die Regierung von Simbabwe.
spiegel.de
Also für mich persönlich hat der Musk eh ganz leicht einen am Brett.