Unter dem Namen FD.io hat die Linux Foundation ein neues Projekt initiiert, das ein Framework für I/O-Dienste entwickelt. Das soll als Basis für die nächste Generation von Netzwerk- und Storage-Anwendungen dienen.

Gemeinsam mit einer Reihe namhafter Größen aus dem Netzwerkbereich hat die Linux-Foundation ein weiteres "Collaborative"-Projekt auf den Weg gebracht: The Fast Data Project, kurz FD.io. Die Liste der Gründungsmitglieder liest sich teilweise wie ein Ausschnitt auf dem "Who is Who" der Netzwerkbranche: 6WIND, Brocade, Cavium, Cisco, Comcast, Ericsson, Huawei, Inocybe Technologies, Intel, Mesosphere, Metaswitch Networks (Project Calico), PLUMgrid und Red Hat haben sich auf die Fahnen geschrieben, ein modulares, skalierbares Framework zu entwickeln, mit dem sich schnell ressourceneffiziente und vor allem performante I/O-Dienste mit hohem Durchsatz und niedriger Latenz implementieren lassen. Das Ganze soll unabhängig von der benutzten Hardware oder dem verwendeten Kernel sowie der eingesetzten Plattform (auf physischer Hardware, als VM oder im Container) sein. Als Standardlizenz setzt FD.io auf die Apache-Lizenz in der Version 2.0.

Zu den initialen Beiträgen von Mitgliedern gehört Code für Vector Packet Processing (VPP), den Cisco beigesteuert hat. Dafür liest die Software den längsten Paket-Vektor vom Netzwerk-Layer und verarbeitet diesen am Stück, anstatt die Pakete sequenziell zu behandeln. Der läuft heute schon in am Markt etablierten Produkten und ist laut einer in der Ankündigung der Linux Foundation referenzierten Untersuchung um zwei Größenordnungen schneller als derzeit verfügbare Open-Source-Ansätze. Die Software läuft im Userspace auf vielen Architekturen (inklusive ARM, Power und x86) und kann beim Vorhandensein entsprechender Funktionen über Plug-ins auch Hardwarebeschleunigung nutzen. Im Wiki des Projekts finden sich ausführliche Informationen zu VPP, den verfügbaren VPP-Funktionen sowie darüber, wie man eine Entwicklungsumgebung einrichten und damit VPP-Packages bauen und installieren kann. Tutorials – teilweise als Video – liefern praktische Tipps auch zum Tuning.

Zur Qualitätssicherung hat FD.io ein Continuous Performace Lab (CPL) eingerichtet. In diesem arbeitet eine auf freien Komponenten basierende Infrastruktur, die im Hintergrund mit ständigen, automatisierten Tests den Code sowohl hinsichtlich Funktion als auch im Hinblick auf Performance überwachen soll.

Quelle: Heise.de