Der Online-Marktplatz AlphaBay ist die größte Plattform dieser Art, es handelt sich um einen "Darknet"-Shop, in dem man Drogen, Waffen und andere illegale Dinge kaufen kann. Derzeit ist AlphaBay aber aus dem Netz verschwunden, auch über Mirrors ist man nicht erreichbar. Das hat zu Spekulationen geführt, dass sich die Verantwortlichen der Plattform selbst aus dem Staub gemacht haben.

Wer die dunklen Ecke des Internets kennt, dem wird der Name AlphaBay vermutlich ein Begriff sein. Das ist ein seit 2014 bestehender und über das Tor-Netzwerk erreichbarer Darknet-Markt, in dem man mit digitalen Gütern, aber auch Drogen, Medikamenten, Waffen und ähnlichem handeln kann. Seit kurzem ist AlphaBay aber verschwunden und ist auch nicht über Ausweichseiten, also so genannte Mirrors, erreichbar.

Offline-Zeiten zu Wartungszwecken kommen zwar bei AlphaBay vor, im aktuellen Fall gibt es aber keine entsprechende Ankündigung, auch dauert sie bereits ungewöhnlich lange. Laut The Verge gibt es zudem Hinweise, dass es zu "massiven" Bitcoin-Abhebungen gekommen ist. Eine Blockchain-Dokumentation zeigt, dass rund 3,8 Millionen Dollar von einer Reihe kleinerer Konten abgezogen worden sind.


"Exit Scheme"?

Letzteres hat auf Reddit und Twitter zu Spekulationen geführt, dass die Verantwortlichen die Seite geschlossen haben, um die AlphaBay-Nutzer zu bestehlen. Derartige so genannte "Exit Schemes" sind in dieser "Branche" nicht ungewöhnlich: Es gibt immer wieder Fälle von Betreibern solcher Marktplätze, die eine Darknet-Plattform aufbauen, um sich später mit dem Geld ihrer Kunden aus dem Staub zu machen.

Die Schuld wird in solchen Fällen gerne Hackern gegeben, auch wenn das immer wieder nur eine Ausrede ist und Insider dafür verantwortlich sind. Solche Vorkommnisse gab es bei den Märkten mit den Namen Outlaw und Evolution, im letztgenannten Fall verschwanden die Hintermänner mit rund zwölf Millionen Dollar in ihren Taschen.

Ob es sich bei AlphaBay auch um ein Exit Scheme handelt ist nicht bekannt, denn Kenner der Plattform verweisen auf den Umstand, dass dort sehr viel mehr Geld steckt als die bisher bekannten bzw. entwendeten knapp vier Millionen Dollar.
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