John McAfee stirbt in spanischem Gefängnis
John McAfee ist tot. Der Software-Entwickler und Antiviren-Pionier ist am Mittwoch tot in einer Gefängniszelle in Barcelona aufgefunden worden. Spanische Behörden hatten den britisch-amerikanischen Prominenten im Oktober festgenommen, weil die US-Staatsanwalt ihn vor Gericht stellen wollte. Stunden vor seinem Tod hat ein spanisches Gericht die Auslieferung McAfees an die Vereinigten Staaten genehmigt.
Die US-Staatsanwaltschaft warf McAfee Steuerhinterziehung sowie vorsätzliche Unterlassung von Steuererklärungen vor, was strafrechtliche Delikte wären. Zusätzlich hat die US-Börsenaufsicht SEC den Vorwurf erhoben, McAfee habe den Kauf bestimmter Kryptowährungen empfohlen, ohne seine Werbehonorare offenzulegen. Daraus folgte eine Anklage gegen den Antiviren-Unternehmer McAfee wegen Betrugs und Geldwäsche.
McAfee wurde 75 Jahre alt. Die Ursache seines Todes wird derzeit untersucht. Die spanische Gefängnisverwaltung vermutet Suizid. Umgehende Wiederbelebungsversuche hätten nicht gefruchtet.
McAfee hätten gegen Auslieferung berufen können
McAfee hat sich gegen seine Auslieferung an die USA gewehrt. Die Gerichtsentscheidung vom Mittwoch war noch nicht rechtskräftig, der Mann hätte Rechtsmittel einlegen können. Die Anklage wegen Steuerhinterziehung bezieht sich auf die Jahre 2014 bis 2018. In Bezug auf 2014 und 2015 hat das spanische Gericht die Auslieferung abgelehnt, da McAfee für diesem Zeitraum keine Straftaten sondern sondern bloß verwaltungsrechtliche Vergehen vorgeworfen würden.
Für die Jahre 2016 bis 2018 behauptet die US-Staatsanwalt jedoch strafrechtlich relevante Tatbestände, weshalb McAfee ausgeliefert werden könne. Er hatte in dem Verfahren behauptet, Millionen an Steuern gezahlt zu haben. Die Anklage sei Ausweis politischer Verfolgung aus Rache dafür, dass er Korruption bei der US-Steuerbehörde offengelegt habe. Das Gericht hat jedoch festgestellt, dass McAfees über seine Behauptungen hinaus keine Beweise für politische oder ideologische Verfolgung vorgelegt habe.
Quelle: heise.de