Wer für die Einreise in die USA ein Visum benötigt, für den sind Angaben zu seinen Social-Media-Konten, E-Mail-Adressen und Telefonnummern ab sofort verpflichtend. Das betrifft etwa 15 Millionen Menschen pro Jahr. Reisende mit ESTA bleiben jedoch verschont.
Die Pflichtangabe von Mail-Adressen, Profilen bei Facebook, Twitter und Co. sowie aktuellen und früheren Telefonnummern war bei der Beantragung eines US-Visums bisher nur für Reisende ein Thema, die vor ihrer Einreise in die USA ein Land besuchten, das von Terror*organisationen kontrolliert wird. Für alle anderen war die Auskunft freiwillig.
Im März 2018 hatte das US-Außenministerium bereits angekündigt, die Informationen von allen Antragstellern einer Einreisegenehmigung einzuholen, was nun umgesetzt wird. Die aktuelle Stellungnahme: "Das US-Außenministerium hat seine Antragsformulare für Migranten- und Nicht-Migranten-Visa angepasst, um von den meisten Antragstellern zusätzliche Informationen zu erfragen, darunter auch Social-Media-Identifikation." (via Associated Press & Tagesschau).
Demnach müssen Reisende beim US-Visa-Antrag ihre Nutzernamen bestimmter Social-Media-Profile, E-Mail-Kontaktdaten und Telefonnummern der letzten fünf Jahre offenlegen. Die Angabe von Passwörtern, die bereits vor zwei Jahren im Gespräch war, wird nicht ver*langt. Die meisten hiesigen und europäischen Reisenden bleiben von den neuen Pflicht*an*ga*ben wahr*schein*lich verschont. Deutschland ist Teil des Visa-Waiver-Pro*gramms, das einen Auf*ent*halt in den USA ohne Visum für bis zu 90 Tage erlaubt.
Angaben bei Reisen mit ESTA freiwillig
Vorher muss jedoch sowohl bei privaten, als auch ge*schäft*lich*en Reisen in die Vereinigten Staaten ein ESTA-Antrag gestellt werden (Electronic Sys*tem for Travel Authorization). Auch bei diesem sind Felder für Social-Media-Konten, Mail*adres*sen und Telefonnummern vor*han*den. Die meisten Angaben dazu sind jedoch optional. Zudem handelt es sich beim ESTA nicht um eine finale Einreise-, sondern nur um eine erste Anreisegenehmigung. Ob die US-Regierung die Pflicht*an*gaben auch auf die visafreie Einreise ausweiten wird, ist bisher nicht bekannt. Usa, Weißes Haus, America whitehouse.gov