Bei der Verwendung von Cloud-Speichern sollte man sich stets bewusst sein, dass man die Rechner anderer Leute verwendet und sich auf deren Spielregeln einzustellen hat. Google schaut inzwischen offensichtlich etwas genauer hin, was die User auf ihrem jeweiligen Google Drive-Speicherplatz ablegen und anderen Anwendern zukommen lassen wollen.
Wie sich in zunehmender Häufigkeit herausstellt, sind die Hinweise in den Geschäftsbedingungen durchaus ernst zunehmen. In diesen ist unter anderem vermerkt, dass beispielsweise pornographische Inhalte nicht erwünscht sind. Und wer sein Google Drive tatsächlich als überall verfügbaren, privaten Speicher ansieht, kann hier im Zweifel unangenehme Erfahrungen machen, denn Google schaut wirklich nach, was die User hier hochladen.
Dazu verwendet man eine Mischung aus automatischen und manuellen Prüfungen, teilte das Unternehmen gegenüber dem US-Magazin Motherboard mit. Das bedeutet, dass Software-Filter eine erste grobe Analyse durchführen und nicht eindeutig bestimmbare Inhalte auch von Google-Mitarbeitern angesehen werden. Wer also beispielsweise etwas schlüpfrige Privataufnahmen anfertigt, sollte diese vielleicht nicht unbedingt auf dem Google-Speicher lagern, wenn sie privat bleiben sollen.
Privatheit ist relativ
Wie es hier laufen kann, zeigt das Magazin anhand einer jungen Frau, die ihren Lebensunterhalt im Webcam-Erotik-Business verdient. Unter ihren Fans hatte sie die Teilnahme an einem Videodreh verlost. Als alles fertig war, wollte sie dem Gewinner den entsprechenden, pornographischen Clip auch direkt zukommen lassen. Der Versuch, die entsprechende Datei auf ihren Google Drive-Account hochzuladen und so mit dem fraglichen User zu teilen, endete allerdings stets in Fehlermeldungen.
Ähnliche Erfahrungen vermeldeten in den letzten Tagen auch verschiedene andere Frauen, die in dem Bereich ihr Geld verdienen. Diese nutzen Google Drive demnach meist schon über Jahre und hatten nie Probleme. Inzwischen scheint Google die Schrauben hier aber ordentlich anzuziehen und wirklich genauer hinzuschauen, wofür die User ihren Speicherplatz verwenden.
Den Berichten zufolge werden dabei auch wirklich die Inhalte im Detail überprüft. Es reicht also nicht, Dateien unverfängliche Bezeichnungen zu geben. Googles Filtersysteme können inzwischen auf leistungsfähige Algorithmen zur Bildanalyse zurückgreifen, die sich ein Video auch mal ansehen und/oder an einen menschlichen Mitarbeiter übermitteln. Wer also wirklich private Daten mit anderen austauschen will, sollte wohl doch besser einen USB-Stick verschicken - denn zumindest die Post guckt eher selten in Umschläge.
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