► Wegen der Unterstützung terroristischer Organisationen soll der 20-jährige Kosovare Ardit Ferizi in den USA für 20 Jahre ins Gefängnis.Erstmals wurde in den USA eine Cyberattacke von Hackern mit terroristischem Hintergrund vor Gericht verhandelt. Richterin Leonie M. Brinkema vom Eastern District of Virginia sprach am 23. September 2016 das Urteil in dem im vergangenen Oktober aufgenommenen Verfahren.

Als Hacker unter dem Namen Th3Dir3ctorY soll Ardit Ferizi dem Islamic State of Iraq and the Levant (ISIL/IS) wichtige Informationen beschafft haben – darunter persönliche Daten von rund rund 1300 Angehörigen des US-Militärs und von Regierungsbehörden. Wie Ferizi im Laufe des Gerichtsverfahrens zugegeben hatte, sei er dazu im Juni 2015 über die Webseite eines US-Unternehmens in dessen zentrale Datenbank eingedrungen. Dort habe er sich personenbezogene Daten von Kunden des Unternehmens verschafft und diese an ISIL weitergegeben.

Auf Antrag der US-Strafverfolgungsbehörden war Ardit Ferizi 2015 in Malaysia verhaftet und ausgeliefert worden. Im Juni dieses Jahres bekannte er sich schließlich schuldig. Wie aus den Verfahrensunterlagen hervor geht, habe Ferizis Kontaktmann beim IS, der mittlerweile getötete Junaid Hussain, die Daten über soziale Netzwerke verbreitet. Im Namen der Islamic State Hacking Division (ISHD) hatte Hussain den rund 1300 US-Soldaten und Regierungsangestellten persönlich gedroht und Anschläge angekündigt.Das Verfahren und die konsequente Bestrafung des Hackers wollen die US Behörden als klares und abschreckendes Signal verstanden wissen. Wenn es erforderlich sei, werde man Cyberterroristen auch rund um den Globus verfolgen, erklärte Assistant Attorney General for National Security John P. Carlin.

Quelle: Heise.de