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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rule 41 - der weltweite Persilschein für US-Ermittler zum Hacken



tm42
11.09.2016, 17:01
Zum Jahresende kann es nochmal ungemütlich werden, auch für uns. Die "Federal Rules of Criminal Procedure" der US-Justiz, regeln die Details und Prozedere, nach denen Ermittler ihre Fälle aufzubauen und abzuarbeiten haben. Rule 41 bestimmt "seize & seizure", also Beschlagnahme & Durchsuchung.

Ein kleiner Ergänzungszusatz zu Rule 41, eingebracht von Beratern für die US-Justizkonferenz, wurde vom 'Supreme Court' Anfang des Jahres durchgewunken und in den Kongress weitergegeben. Bis zum 1.11.16 gibts gemäß dem "rules of enabling act" jetzt noch die Möglichkeit zum Widerspruch, danach ist Schicht im Schacht.

Dieser Ergänzungszusatz hat es allerdings in sich, so gibt er Ermittlern weitreichende Möglichkeiten zu staalichem Hacken, über District- und Landesgrenzen hinaus. Ein Richter in der Pampa kann Ermittler ermächtigen, im Zuge von Ermittlungen, weltweit Tor-, VPN-, Szenebox-, oder sonstige Server zu infiltrieren und mit staatlicher Malware zu infizieren, unabhängig von Verhältnismäßigkeit und Folgen. Das 'Department of Justice' wiegelt derweilen ab, alles ganz harmlos, stellen sie sich nicht so an.

Berichte von EFF (https://www.eff.org/deeplinks/2016/04/rule-41-little-known-committee-proposes-grant-new-hacking-powers-government), Techdirt (https://www.techdirt.com/articles/20160621/17440334778/doj-insists-that-rule-41-change-is-not-important-nothing-to-see-here-move-annoying-privacy-activist-people.shtml) und Slate (http://www.slate.com/blogs/future_tense/2016/05/11/the_rule_41_change_would_give_u_s_law_enforcement_ power_to_hack_people_worldwide.html) dazu